Freitag, nachdem ich die Töchter in die Schule gebracht habe, geht es los: mit dem Auto durch das Rheintal über Rüdesheim bis nach Kaub, wo ich mit Anne verabredet bin, die auch gerade ein Sabbatjahr macht und mit der ich vor ein paar Tagen ziemlich spontan diese Wanderung geplant habe. Zusammen wollen wir von Freitag bis Sonntag Richtung Norden drei Etappen des Rheinsteigs laufen.
Es geht gleich los mit der sogenannten Königsetappe: 800m Auf- wie Abstieg bei 22 km Länge. Der Weg führt vorbei an etlichen pittoresken Burgen, wir erklimmen den Felsen der Loreley und steigen schließlich zur Unterkunft nach St. Goarshausen wieder ab bis ans Rheinufer. Unterwegs werden wir leider ordentlich nass, aber so richtig. Dafür gibt es abends in einem schnuckeligen Weinlokal Rieslingschnitzel mit Bratkartoffeln.
Samstag machen wir nach dem Frühstück angesichts der nur etwa 13km langen Tour bis Kestert zunächst einen Abstecher zum Dreiburgenblick, einem Aussichtspunkt, von dem tatsächlich drei Rheinburgen zu sehen sind. Als wir gegen 11 Uhr wieder in St. Goarshausen zurück sind, gönnen wir uns beim gleichen Bäcker ein zweites Frühstück. Den eigentlichen Weg legen wir an diesem Tag bei bestem Wanderwetter zurück. In Kestert kann ich mich davon überzeugen, dass es am Rhein tatsächlich Möwen gibt.
Die letzte Etappe des Wochenendes führt uns nach Filsen. Wie immer geht es morgens direkt erst einmal ziemlich steil bergauf, um aus dem Tal wieder auf den eigentlich Rheinsteig auf dem Kamm zu gelangen. Über den Ort Lykershausen wandern wir zur Burg Liebenstein, wo es sich lohnt einzukehren – weniger wegen der Gulaschsuppe, sondern eher wegen der Aussicht und des sonnigen Platzes im Burghof.
Einen wunderbaren Blick auf Boppart am gegenüberliegenden Ufer hat man von der Höhe herab, von wo sich auch die Aussicht auf eine besonders schöne Rheinschleife bietet, bevor wir nach Filsen absteigen, von wo der Zug uns wieder zurück nach Kaub zu den Autos bringt.