11.07.20 Waidmannsheil – Blankenstein
Strecke laut Navi: 35,5 km / 520 Höhenmeter
Gegen 5:30 Uhr setzt leichtes Tröpfeln ein. Mist! Jetzt wird das Zelt doch nochmal nass. Blitzschnell entscheide ich zu handeln und – zack – eine gemütliche ¾ Stunde später bin ich wieder auf dem Rennsteig (bzw. der Alternativroute).
In Steinbach am Wald, der nächsten Ortschaft, habe ich das Glück, eine offene Bäckerei am Weg zu finden, die mir ein französisches Frühstück beschert. So gestärkt ignoriere ich weiterhin die Schmerzen in den Füßen und laufe weiter.
An einer Steigung kommt mir ein Pärchen mit Doppelkinderwagen entegegen, die den Steig in umgekehrter Richtung laufen: Respekt! Schon gestern hatte ich eine Mutter gesehen, die ihr Baby in einer Art Rikscha hinter sich her zog und recht flott unterwegs war.
Insgesamt ist das heute kein Genusswandern mehr. Mein eigentliches Vorhaben, den Zug um 16:30 Uhr zu nehmen, habe ich zugunsten eines neuen ambitionierten Plans aufgegeben: den Zug davor, der zwei Stunde früher abfährt, will ich schaffen, um nicht erst nachts wieder in Kassel zu sein.
Als die Sonne richtig herauskommt, wird es dann doch noch schön, zumal der Weg noch einmal durch Felder und Wiesen führt und damit eine Abwechslung zum ständigen Waldgelaufe der letzten Tage darstellt. Die letzten Kilometer bis zum Ziel muss man entlang der Straße laufen und ich bin spätestens beim finalen sehr steilen Abstieg in Blankenstein sehr froh, den Rennsteig von Hörschel aus gelaufen zu sein, wo die erste Etappe den deutlich schöneren Weg aufwies.
Eine Stunde bevor mein Zug geht, erreiche ich eine Brücke über die Selbitz und werfe meinen Werra-Kiesel in die Fluten, was gute Erinnerungen an die Wanderung garantieren soll.
Eine letzte Bratwurst gibt es in einem Wanderer-Café mit Außenterrasse, wo andere Wanderer sitzen, mit denen ich mich über Erfahrungen und Equipment austauschen kann.
Dann geht es in ca. 4 Stunden mit dem Zug zurück zum Auto nach Hörschel.